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Rund 60 Mitarbeitende der Commerz Real haben am Mittwoch die Ärmel hochgekrempelt, um das Caritas-Stadtteilzentrum Wiesbaden-Erbenheim zu unterstützen. Im Rahmen des diesjährigen Social Days des Unternehmens haben die Freiwilligen in Erbenheim-Hochfeld zum Ziel der Caritas beigetragen, die Wohn- und Lebensbedingungen im Quartier zu verbessern.

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Newsletter

Starker Fondsstandort Luxemburg und Sonnenenergie aus Schweden

Das kleine Luxemburg hat eine der größten Fondsindustrien weltweit. Als Fondsstandort kann es im Wettbewerb mit anderen Ländern mit vielen Vorteilen glänzen. Auch die Commerz Real ist in Luxemburg stark vertreten und verwaltet von dort etwa 1,6 Milliarden Euro Assets under Management, Tendenz steigend. Standortleiter Dirk Holz stellt im aktuellen Newsletter den Standort kurz vor – und verrät auch, was den besonderen Charme von Luxemburg ausmacht und weshalb er nicht zu den vielen Grenzpendlern zählt. Holz ist zudem Sprecher der Geschäftsführung unserer in Luxemburg angesiedelten Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG). Weitere Themen des Newsletters sind unser erstes Photovoltaik-Projekt in Skandinavien sowie ein Diskussionsbeitrag von Kerstin Struckmann zum Status quo und dem eingeschlagenen Kurs der Energiewende.

Luxemburg – unser Team an Europas Fondsstandort Nummer eins

Mit gerade einmal 2.600 km² Fläche und rund 660.000 Einwohnern gehört das Großherzogtum Luxemburg zu den kleineren Staaten der Erde. Es ist das zweitkleinste Mitgliedsland der Europäischen Union nach Malta – aber das mit Abstand wohlhabendste, nimmt man das BIP pro Kopf zum Maßstab.

Diesen Wohlstand verdankt das Land nicht zuletzt seiner Bedeutung als internationaler Finanzplatz und dabei vor allem als Fondsstandort. Mit fast 6,5 Billionen Euro Assets under Management gemäß Luxemburger Finanzaufsicht CSSF (Stand: Ende 2021)1 ist Luxemburg der zweitgrößte Fondsstandort der Welt.

Kein Wunder also, dass die Commerz Real auch an diesem Standort stark vertreten ist. Und zwar direkt am wichtigsten Bürostandort der Hauptstadt Luxemburg und des ganzen Landes: dem Kirchberg-Plateau im Nordosten der Stadt. Dort residieren mit dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) und dem Europäischen Rechnungshof (EuRH) auch zwei wichtige europäische Institutionen. Daneben ist Luxemburg übrigens auch für das Europäische Parlament (EP) ein offizieller Arbeitsort.

CRFM: zwei institutionelle Fonds, ein Publikums-ELTIF in Luxemburg

Und genau dort hat auch die Commerz Real Fund Management (CRFM), die Tochter und Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG bzw. AIFM), ihren Sitz – und zwar im „Président“, einem 2008 fertiggestellten Bürokomplex mit 33.400 m² Nutzfläche, der zum Portfolio des hausInvest gehört, dem offenen Immobilienpublikumsfonds der Commerz Real. Die derzeit 15 Mitarbeiter kümmern sich dort insbesondere um jene drei Fonds, die derzeit in Luxemburg aufgelegt sind, zwei davon ausschließlich für institutionelle Investoren:

  • European Hotel Fund (CRIEHF)
  • Institutional Renewable Energies Fund II (CRIREF II)
  • klimaVest

Insgesamt hat die CRFM mehr als 1,6 Milliarden Euro Assets under Management, die sich auf mehr als 50 Assets verteilen. Hinzu kommt das Management für Assets aus anderen Fonds und Mandaten im Umfang von mehr als einer Milliarde Euro.

Beim klimaVest handelt es sich um unseren ELTIF, über den auch Privatanleger in erneuerbare Energien investieren können. Sowohl der klimaVest als auch der „Institutional Renewable Energies Fund II“ sind sogenannte Impact-Fonds und erfüllen die Transparenzpflichten nach Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung.

Zudem wird in Luxemburg unter anderem auch ein internationales Einzelmandat der Commerz Real betreut, bei dem ein polnisches Projekt mit einem französischen Mieter für einen südkoreanischen Investor erworben wurde – internationaler geht es nicht. Auch der Frankfurter Omniturm wird über eine Luxemburger Struktur gehalten.

 

Präferierter Fondsstandort von internationaler Bedeutung

Die Bedeutung Luxemburgs für die Fondsindustrie kommt nicht von ungefähr: Der Grund ist in erster Linie das regulatorische Umfeld. Luxemburger Fondsstrukturen wie RAIF, SIVAV oder auch der Rahmen für das europäische Fondsvehikel ELTIF sind sehr vorteilhaft ausgestaltet. Die Commission de Surveillance du Secteur Financier (CSSF) – das luxemburgische Pendant zur deutschen Finanzaufsicht BaFin – ist in der Praxis zudem bekannt für transparente und schnelle Abstimmungsprozesse sowie ein tiefes Verständnis für die Fondsbranche und ihre Bedürfnisse. Diese optimalen Bedingungen führt internationale Fondsinitiatoren und Investoren – auch aus Deutschland – mit Vorliebe nach Luxemburg. Gute Regulierung ist in diesem Fall jedoch nicht mit laxer Regulierung zu verwechseln, im Gegenteil: Die CSSF ist bekannt für ihre strengen Standards und ihre sorgfältige Marktaufsicht.

170 Nationalitäten im Herzen von Europa

Das Regulierungsumfeld ist beileibe nicht der einzige Standortvorteil Luxemburgs. „Im kleinen Luxemburg leben 170 Nationalitäten zusammen, fast die Hälfte der Einwohner sind Ausländer, vor allem aus dem EU-Ausland. Das ergibt eine einzigartige Mischung aus Sprachen und Kulturen“, sagt Dirk Holz, Sprecher der Geschäftsführung der CRFM in Luxemburg. „Das Land liegt im Herzen von Europa, ein EU-Gründungsmitglied und ein Hort finanzieller, politischer und rechtsstaatlicher Stabilität in Kombination mit unvergleichlicher Offenheit. Nach Brüssel, Paris oder Frankfurt ist es nur ein Katzensprung.“ Dirk Holz hat sich bereits vor 17 Jahren entschieden, in Luxemburg zu leben, statt zu den vielen Tausend Grenzpendlern zu gehören – und hat das nie bereut: „Die Hauptstadt ist zudem ein schöner Ort zum Leben, auch kulturell und landschaftlich hat das Land mehr zu bieten, als viele in Deutschland denken.“

„Wir wollen unseren Standort in Luxemburg weiter ausbauen – zum einen, indem die bestehenden Fonds weiter wachsen, und zum anderen sollen perspektivisch natürlich auch noch weitere Fonds hinzukommen“, sagt Holz. „So ist bereits in naher Zukunft ein viertes Produkt für institutionelle Investoren geplant.“ Damit soll und wird der Luxemburger Standort auch personell weiter wachsen – um neue Kolleginnen und Kollegen, die sich auch von dem Charme dieses zweitkleinsten EU-Landes verzaubern lassen.

 


1 https://www.cssf.lu/publications/annual_reports/report_2021/, S. 94.

 

Unser Standpunkt:
„Luxemburg ist vor allem dank kluger Regulierung und sehr effizienter Verwaltung zu einem wichtigen Finanzplatz und zum zweitgrößten Fondsstandort der Welt aufgestiegen, der Fondsinitiatoren und Investoren aus der ganzen Welt anzieht. Auch für die Commerz Real wird Luxemburg als Fondsstandort an Bedeutung gewinnen. Regulierungsarbitrage à la Luxemburg bedeutet allerdings nicht den Weg des geringsten Widerstands: Die Standards sind streng und das Aufsichtsnetz der CSSF engmaschig.“

Dirk Holz, Sprecher der Geschäftsführung der Commerz Real Fund Management (CRFM), Luxemburg

 

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„Kings Roar“ – die Kraft der Sonne in Europas sonnigem Norden

Ein Solarpark hoch im Norden, kurz unterhalb des 60. Breitengrads – kann sich das überhaupt lohnen? Und ob! Zwar sind in Västerås, circa 100 Kilometer westlich von Schwedens Hauptstadt Stockholm die Winter kalt und dunkel, Mitte Juni jedoch liegt die Tageslänge bei fast 18 Stunden und 45 Minuten. Im Gesamtjahr kommt Stockholm im Durchschnitt auf 1.970 Sonnenstunden und ist damit wesentlich sonniger als zum Beispiel Berlin (1.750) oder Hamburg (1.530).2

Deshalb ist die Commerz Real der Sonne erstmals in Richtung Norden gefolgt und hat zwei Photovoltaik-Projektentwicklungen des schwedischen Projektentwicklers Helios Nordic Energy ins Visier genommen: „Kings Roar“ bei Västerås nahe Stockholm und „Tierpark“ in Tierp, nochmals rund 100 Kilometer weiter nördlich. Das Closing für „Kings Roar“ ist bereits erfolgt, für „Tierpark“ wird es bis Ende des Jahres erwartet. „Kings Roar“ soll planmäßig im August dieses Jahres fertiggestellt werden. Mit dem Baubeginn von „Tierpark“ ist erst nach dem Closing zu rechnen. Es handelt sich um eine der bisher größten Solartransaktionen in Schweden überhaupt.

„Kings Roar“ – 34 Hektar klimafreundliche Stromerzeugung

Mit „Kings Roar“ erweitern wir das Portfolio unseres Renewables-Spezialfonds „Institutional Renewable Energies Fund II“. Der Solarpark hat eine Fläche von 34 Hektar – das entspricht etwa 50 Fußballfeldern – und eine Nennleistung von 21,7 Megawatt Peak (MWp) bei idealer Sonneneinstrahlung. Er wird nach Fertigstellung rechnerisch den jährlichen Strombedarf von 2.700 schwedischen Durchschnittshaushalten decken. Der Strom soll an der skandinavischen Strombörse Nord Pool zum jeweiligen Tagespreis vermarktet werden.

Der schwedische Photovoltaikmarkt bietet in bestimmten Regionen wie etwa rund um Stockholm attraktive Rahmenbedingungen. Nicht nur klimatisch: Schon vor einigen Jahren konnte Netzparität erreicht werden. Somit bedarf es keiner staatlichen Förderung mehr, um kostendeckend und rentabel Photovoltaikanlagen zu installieren und langfristig zu betreiben.
 

Speziell bei „Kings Roar“ kommen noch einige spezifische Standortvorteile hinzu: Aufgrund der Beschaffenheit der Böden in der Region Västmanland sind zur Verankerung der Trägerkonstruktion nur sehr überschaubare Maßnahmen am Erdreich erforderlich. Auch ohne große und tiefe Fundamente wird die Anlage rund 40 Jahre lang Wind und Wetter trotzen.

 

Reichlich Platz für Flora und Fauna

Umwelt- und Naturschutz sowie der Erhalt der Biodiversität spielen auch darüber hinaus am Standort eine wichtige Rolle: Zwischen den Paneelen werden extra breite Gassen freigehalten und nachträglich mit vielfältigen Gräsern bepflanzt und renaturiert. Außerdem sind die Paneele extra hoch montiert, sodass sich kleinere Tiere ungestört darunter fortbewegen können. Und da sich auf dem Marschland an dieser Stelle traditionelle Landwirtschaft kaum rechnet, verschwindet auch keine wertvolle Ackerfläche. Eine regelmäßige Wartung ist kaum notwendig, die Überwachung der Anlagen erfolgt durch eine spezielle Software. Lediglich ein- bis zweimal im Jahr muss die Wiese gemäht werden.

Aktuell verwaltet die Commerz Real über alle Produkte hinweg bereits mehr als 50 Solar- sowie mehr als 30 On- und Offshore-Windkraftparks mit einer Gesamtnennleistung von mehr als 1,4 Gigawatt. Mit den neuen Solarparks in Europas hohem Norden wird dieses Portfolio weiter geografisch diversifiziert.

 


2 Laut https://www.klimatabelle.de/

 

Unser Standpunkt: „Die Nordics sind in jeder Hinsicht Vorreiter beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Das gilt auch – man höre und staune – für Photovoltaik. Die Strommärkte sind sehr weit entwickelt, staatliche Förderung praktisch unnötig. In Windkraft sind wir dort schon länger investiert, nun kommt Photovoltaik hinzu. Dadurch können wir unser Fondsportfolio noch breiter aufstellen.“

Yves-Maurice Radwan, Head of Green Deal Infrastructure, Commerz Real

 

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Erneuerbare Energien im Wandel – von der Nische zur tragenden Säule

Erneuerbare Energien, das waren – von Wasserkraft einmal abgesehen – über Jahrzehnte mehr oder weniger Exoten in der Stromversorgung. Wer noch in den frühen 2000er-Jahren im Zuge der Strommarktliberalisierung als Privatverbraucher in Deutschland einen Ökostromtarif abschloss, tat das sehr bewusst und musste dafür auch deutlich tiefer in die Tasche greifen. Kohle und Atomkraft waren die tragenden Säulen unserer Stromversorgung.

Die Initialzündung war vor mehr als 20 Jahren das Erneuerbare-Energien-Gesetz mit seiner Einspeisevergütung, das für einen ersten Boom im Neubau vor allem von Onshore-Windenergie sorgte, freilich auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Als Investment oder gar als eigene Assetklasse für institutionelle Investoren waren Erneuerbare ebenfalls noch lange Zeit eine Nische. Das änderte sich mit zunehmender Professionalisierung des Sektors, wobei auch die jahrelange Niedrigzinsphase dazu beitrug, dass sich Investoren zunehmend diesem Sektor zuwandten. Trotzdem hinkte der Ausbau in Europa dem wachsenden Bedarf lange Zeit hinterher.

Heutzutage wird – je nach Witterung – bereits mehr als die Hälfte des Strombedarfs aus Erneuerbaren gedeckt. Gleichzeitig ist der Bedarf größer denn je, da fossile beziehungsweise konventionelle Energiequellen nicht mehr im selben Umfang wie in der Vergangenheit genutzt werden können: In Deutschland ist der (politisch durchaus ambivalent diskutierte) Atomausstieg seit April dieses Jahres endgültig vollzogen. Als nächstes steht der Kohleausstieg auf der energiepolitischen Agenda, während die Verfügbarkeit von Erdgas – lange Zeit als Brückentechnologie auf dem Weg zu einer kohlenstofffreien Stromerzeugung verstanden – durch den Angriff Russlands auf die Ukraine und dessen Implikationen für die Versorgungssicherheit nicht mehr so uneingeschränkt wie früher ist.
 

Privates Kapital für die Energiewende mobilisieren

Somit hat der Ukrainekrieg die Notwendigkeit in Deutschland und Europa nochmals erhöht, den Ausbau der Erneuerbaren (wieder) stärker in den Fokus zu rücken. Hinzu kommt die absehbare Verschärfung der Klimakrise. Deutschland beispielsweise will bis 2030 den Anteil Erneuerbarer am Bruttostromverbrauch bis 2030 auf 80 Prozent steigern, um seinen Anteil zum Erreichen des 1,5-Grad-Klimaziels beizutragen. Dazu soll und muss auch weiterhin privates Kapital mobilisiert und in diese Assetklasse gelenkt werden, was die Regierungen mit Förderprogrammen, Steuervorteilen sowie beschleunigten Planungsverfahren unterstützen.

Aus Investorensicht überzeugen Investitionen in Erneuerbare durch potenziell attraktive Rendite-Risiko-Profile und stabile regelmäßige Cashflows trotz volatiler Strompreise dank staatlicher Vergütungssysteme wie Einspeisevergütungen, vermehrt aber auch dank langfristiger Stromabnahmeverträge (PPAs) mit Großverbrauchern. Langfristige Wartungs- und Finanzierungsverträge sorgen für Prognostizierbarkeit auf der Kostenseite. Viele Erzeugungstechnologien sind erprobt und weitgehend ausgereift, insbesondere Photovoltaik funktioniert praktisch wartungsfrei. Dank technologischer Reife, Skaleneffekten, Digitalisierung und sinkender Gestehungskosten besteht immer häufiger Netzparität, wodurch staatliche Förderung immer häufiger überflüssig wird. Dass Investoren hierbei einen Beitrag zur Energiewende und zu einer nachhaltigeren Stromversorgung leisten können, ist für viele ein weiteres willkommenes Argument.
 

Neben Erzeugungs- bedarf es auch Infrastruktur- und Speicherkapazitäten

Während sich die reinen Erzeugungskapazitäten überwiegend bereits in einem technologisch recht weit fortgeschrittenen Entwicklungsstadium befinden, ist bei der ebenfalls erforderlichen begleitenden Infrastruktur – vor allem für den intelligenten Stromtransport (Smart Grids) und bei den Speichertechnologien – noch viel Entwicklungs- und Innovationsarbeit zu leisten. Ohne diese Strominfrastruktur kann mit den wenigsten erneuerbaren Erzeugungsarten Grundlastfähigkeit hergestellt werden aufgrund der Abhängigkeit der Erzeugungsprofile von den Witterungsverhältnissen. Selbst breite Diversifizierung bietet keine Garantie stabiler Netze. Die Energiewende bliebe unvollendet.

Die Stromnachfrage steigt. Allein der forcierte Ausbau der Elektromobilität schafft eine zusätzliche Nachfrage, die im bisherigen Ausbautempo kaum gedeckt werden dürfte. Vor allem Photovoltaik wird in Europa in den kommenden Jahren der große Wachstumstreiber sein. Die Europäische Kommission verfolgt das Ziel, die Erzeugungskapazitäten von 209 Gigawatt bis 2030 auf 750 Gigawatt auszubauen.3 Deshalb wird auch in Zukunft der Ausbau- und damit der Kapitalbedarf extrem hoch bleiben – und der Bedarf an Fachkräften: Die International Labour Organization schätzt, dass sich die Zahl der Beschäftigten im Bereich der Erneuerbaren weltweit bis 2030 auf 38 Millionen verdreifachen werde.4
 

Innovationen zur Vermeidung von Nutzungskonflikten

Lösungen sind nicht nur im Bereich des Transports und der Speicherung erforderlich, sondern auch, um Konflikte bei der Landnutzung zu verringern. Denn in entwickelten Märkten wie Deutschland gehört der Mangel an attraktiven Zubauflächen inzwischen zu den größten Herausforderungen. Hierbei können innovative Ansätze wie Agri-Photovoltaik, also die Vereinbarkeit von Photovoltaik- mit landwirtschaftlicher Nutzung, sowie Floating-Photovoltaik auf Seen und dem Meer neues Flächenpotenzial mobilisieren. Bei der Onshore-Windenergie besteht großes Zubaupotenzial im Repowering, also dem Ersetzen bestehender Anlagen durch leistungsfähigere neue Anlagen. Noch schwer abzusehen ist indes, ob grüner Wasserstoff in Zukunft die Bedeutung für die Energiewende erlangen wird, die viele Beobachter ihm zuschreiben. Wir beobachten diese Entwicklung aufmerksam.

Für Investoren sind erneuerbare Energien eine Assetklasse, die in Deutschland, Europa und weit darüber hinaus auch in Zukunft gewaltiges Investitionspotenzial offenbaren wird. Eine breite Diversifizierung über Länder und Regionen sowie Erzeugungsarten hinweg sollte nunmehr verstärkt in den Fokus geraten, wobei das beinhalten kann, in Zukunft auch Transport- und Speicherkapazitäten zu berücksichtigen.

Aktuell stellen steigende Zinsen sowie wieder steigende Kosten für Bau und Betrieb eine Herausforderung dar, die jedoch den langfristigen Trend sinkender Gestehungskosten und somit steigender Renditepotenziale nicht nachhaltig durchbrechen werden. Institutionelle Investoren reagieren derzeit auf diese Gemengelage, indem sie immer früher in die Wertschöpfungskette einsteigen, etwa durch eine immer frühere Sicherung von Projektrechten. Um die damit verbundenen Risiken im Griff zu behalten, ist jedoch eine sehr sorgsame Auswahl der Projektpartner und Betreiber erforderlich.

 

Dieser Beitrag basiert auf einem Diskussionsbeitrag von Kerstin Struckmann, Head of Product and Mandate Management bei Commerz Real, im Rahmen des Institutionellen Altersvorsorge- und Investorengipfels (IAIG) mit Barbara Bertolini in Wien am 31. Mai 2023. Auf demselben Event hielt Barkha Mehmedagic, Global Head of Institutional Sales and Group Treasury bei der Commerz Real, die Laudatio für Judith Kerschbaumer, Leiterin Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik und Referentin Alterssicherungspolitik bei der Gewerkschaft ver.di, anlässlich ihrer Auszeichnung für die „Zukunftssicherung in der Altersvorsorge Deutschland 2023“.

 


3 https://www.solarpowereurope.org/press-releases/landmark-eu-solar-strategy-solar-power-europe-response
4 https://www.irena.org/News/pressreleases/2022/Sep/Renewable-Energy-Jobs-Hit-12-7-Million-Globally

 

 

Unser Standpunkt: „Erneuerbare-Technologien wie Onshore-Windenergie oder Photovoltaik sind weitgehend ausgereift. Diese Erzeugungsarten sind im Grundsatz rentabel, trotz der aktuellen Herausforderungen aufgrund gestiegener Baukosten. Dennoch sind in Zukunft weiterhin Innovationen notwendig, zum Beispiel in Speichertechnologien. Bei der Commerz Real beobachten wir diese Entwicklungen genau und steigen ein, sobald sich ein Ansatz als marktgängig erweist – wie etwa bei der Agri-Photovoltaik.“

Kerstin Struckmann, Head of Product and Mandate Management, Commerz Real
 

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