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Der aktuelle Konjunkturzyklus geht bald in sein zehntes Jahr. Im historischen Vergleich ist das ungewöhnlich. Auch die jüngst erlebten kleinen Dämpfer deuten eher auf eine schwächere Dynamik hin als auf eine Trendumkehr. In Deutschland beispielsweise hat die Volkswirtschaft in weiten Teilen – insbesondere des Arbeitsmarkts – die Kapazitätsgrenze erreicht. Es liegt in der Natur der Sache, dass niemand weiß, wann und aus welchem Anlass dieser Zyklus endet.
Doch der Grad an Verunsicherung und die Bandbreite der Szenarien, auf die Investoren derzeit achten müssen, sind schon außergewöhnlich groß. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Politik auf einigen Feldern sehr viel Aktionismus zeigt, auf anderen aber Probleme nicht konsequent genug angeht. Investoren müssen sich auf Zeiten des Konjunktivs einstellen. Beispiele für einige der großen Fragezeichen derzeit sind etwa:
Keine Kompromisse bei der Qualität eingehen
Die Liste ließe sich noch deutlich verlängern. Auch in Deutschland gibt es zahlreiche Konjunktive, die nicht oder nur sehr schleppend in Indikative umgewandelt werden, man denke beispielsweise an die Reform der Grundsteuer, die nun endlich beschlossen wurde. Welchen Niederschlag wird die unselige und populistische Enteignungsdiskussion für die Immobilienbranche haben? Wie sollten sich Immobilieninvestoren in Zeiten des Konjunktivs verhalten – zumal bei hohen Einstiegspreisen und historisch niedrigen Renditeniveaus?
Meine Empfehlung ist: Es sollten keine Kompromisse in puncto Qualität eingegangen werden. Ein Investment in allzu gewagte Projektentwicklungen, an exotischen Standorten oder mit sehr hohen Fremdkapitalquoten kann sich schnell als Fehler erweisen – zum Beispiel wenn die lokale Währung in Turbulenzen gerät, die Fremdkapitalkosten steigen oder die konjunkturelle Entwicklung – die Älteren erinnern sich sicherlich daran, dass eine Wirtschaft auch schrumpfen kann – zu höheren Leerständen führt. Investitionen in erstklassige Objekte in europäischen Metropolen, die auch die Bedürfnisse der kommenden Mietergeneration bedienen, mit einer langen Haltedauer sind am ehesten immun gegen die Melange aus Unwägbarkeiten, die uns derzeit umgibt – ganz unabhängig davon, ob man nun ein baldiges Ende des Zyklus erwartet oder nicht.